Lieber Leser,

heute war es nun soweit, das lang ersehnte „Aufbauseminar für Fahranfänger auf Probe“ hat begonnen (Warum ich da hin muss). Und so musste ich meine Pipetten heute etwas früher ruhen lassen und mich in die Altstadt begeben.

Bei der Fahrschule angekommen stellte sich heraus, dass wir ganz woanders hin müssen und so vergingen erstmal 15 min mit rumfahren und zusammensuchen, bevor es richtig losgehen konnte.

Heute war die 1. Sitzung, in der folgende Punkt abgesessen werden wollten:

1) Wer nimmt mit mir am Seminar teil

Hier durfte jede/r erzählen wie alt er/sie ist, was er/sie macht, was er/sie für Hobbys hat usw. Interessanter Weise liegt der Altersdurchschnitt deutlich höher, als ich erwartet habe. Von 19 – 41 Jahre alt sind die Teilnehmer, alles „Fahranfänger“. Einige 2 Wochen vor dem Ende der Probezeit erwischt, andere schon seit Jahren Autofahrer, aber erst seit 1,5 Jahren den deutschen Führerschein…

2) Warum sind die anderen hier

Tja, hier durfte nun jeder zum Besten geben, was er verbrochen hat. Zusammen gibt es 4x Geschwindigkeitsüberschreitungen (21-30 km/h), 2x rote Ampel (einmal ich auf dem Rad), und einer wegen „erloschener Betriebserlaubnis“ weil er die falschen Winterräder auf’s Auto gezogen hat… Bei mir gabs, wie erwartet, das meiste Unverständnis über die Bestrafung. Allerdings hat der Fahrlehrer erzählt, dass es schon mehrere Teilnehmer gab, die ihr „schwerwiegendes Verkehrsvergehen“ auf dem Rad begangen haben – die sind aber ALLE über einen Bahnübergang geradelt, der rot war.

3) Was soll das Aufbauseminar bringen

Gute Frage… Ich hab auch nach dem Seminar noch keine Ahnung, was das bringen soll, aber der Grundtenor der Teilnehmer war: Wir wollen den blöden Teilnahmeschein…

4) Was macht eigentlich einen guten Fahrer/eine gute Fahrerin aus?

Hier sollten wir dann Eigenschaften nennen, die eben einen guten Fahrer ausmachen… das wurde dann auf bunte Zettel geklebt und an den FlipChart gehängt… Nun ja…

5) Was geschieht bei der Beobachtungsfahrt?

Ja, auch das muss abgeleistet werden – laut Vorgaben wenn möglich mit dem Fahrzeug, mit dem das „schwerwiegende Verkehrsdelikt“ begangen wurde. Bei knapp 95% der Teilnehmer heißt das, ins Auto und beobachten was die anderen zusammenfahren. Auf meine Anfrage, ob ich das mit dem Fahrrad machen kann, wurde herzlichst gelacht und erklärt „Wenn möglich“. Gut, bring ich mein Rad mit, hab ich gesagt. Aber glaube das geht nicht…

6) Wie geht es im Seminar weiter?

Ja, das frag ich mich auch. Wir werden in der 2. Sitzung darüber reden was wir bei der Beobachtungsfahrt alles beobachtet haben und was uns so auf den Straßen schon passiert ist. Ob das wohl etwas an meiner Fahrweise als Radfahrer ändern wird, wenn ich weiß, dass ich auf der Autonbahn schon mal rechts überholt werden kann, weil manche meinen es besonder eilig zu haben?

Und dann haben wir noch geschätzte 45min damit zugebracht die nächsten Termine festzulegen. Das ist bei so vielen unterschiedlichen Leuten natürlich sehr schwer, einer arbeitet Schicht, der nächste im elterlichen Betrieb usw. Und dann gibts auch noch Vorgaben, 2 Termine müssen mind. 2 Werktage voneinander getrennt sein. Wir müssen mind. 2 Wochen für das ganze Seminar brauchen, dürfen aber nicht länger als 4 Wochen daran rum doktorn… Na, wir werden sehen, wie das noch wird.

Nächster Termin ist erstmal am Montag – meine Beobachtungsfahrt. Ich werde berichten.

PS. Das ganze kostet mich:  90€ Strafe, 30€ Verwaltungsgebühren für die Ausstellung der Aufforderung zur Teilnahme am ASF, 300€ Seminargebühren = 420€ = ein schickes neues Fahrrad, welches ich dringend bräuchte, da meines mir grad unter dem Hintern wegrostet (gut, dass es keinen TÜV gibt)

Spenden werden daher gern entgegengenommen, für Kontodaten bitte an dern Verfasser wenden 🙂

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Von Janni

Ein Gedanke zu „Aufbauseminar ASF die Erste“
  1. Das klingt nach einer Menge Spaß. ;o) Aber Kopf hoch, das überlebst du auch. Bin gespannt, wie deine Beobachtungsfahrt so wird, also halte uns auf dem laufenden.

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