Nach meinem ersten und auch letzten Triathlon im August 2010 war es lange Zeit ruhig was meine Aktivitäten im Wasser und auf dem Rennrad anging. Zum Einen die Promotion und der darauf folgende Umzug, zum Anderen die in Mannheim deutlich schlechteren Strassenbeläge, schreckten mich vom Rennrad fahren ab. Der nahe Odenwald lud auch viel mehr ein mit einem MTB durch die Natur zu fahren, als mit dem Renner über kaputte Feldwege.

Im Frühjahr diesen Jahres packte mich der Spaß am Triathlon dann aber doch wieder und ich entschied mich einen kleinen Sprint Tria zu machen. Um den zu bestehen bedarf es nicht allzu viel aufwendigem Trainings. Die Laufschuhe schnürte ich schon eine ganze Weile wieder regelmäßig und nun wurde auch das Rennrad wieder ein wenig mehr bewegt. Zum Schwimmen ging es in den Waidsee oder ins Freibad und nach ein paar wenigen hundert Lauf- und noch weniger Radkilometern stand ich am 17. August am Start des Viernheimer Fitnesstriathlons.

500 m schwimmen, zu Acht auf einer Bahn im 50m Schwimmbecken, 20 km Rad auf einer 6 ründigen Strecke und 5 km laufen auf 2 Runden durch den Wald war die Aufgabe, die es zu bewältigen gab. Dazwischen musste natürlich noch gewechselt werden, erst aus dem Wasser auf’s Rad und dann später noch vom Rad auf die Laufstrecke, die berühmte 4. Distanz im Triathlon.

Das Wetter zeigte sich an diesem Sommertag von seiner besten Seite, blauer Himmel und Sonnenschein. Und so war ich froh, in der ersten Startergruppe zu sein, bestand doch die begründete Hoffnung nicht in die heiße Mittagshitze zu kommen. Ich musste nur schnell genug sein. Und so stürzte ich mich zusammen mit meinen 7 Mitstreiterinnen auf Bahn 4 ins kühle Nass, und nach dem Startschuss begann das lustige treten und schlagen bis alle in etwa ihre Position gefunden hatten.

Nach 10 Bahnen waren die 500m endlich voll und ich versuchte elegant aus dem Becken zu kommen. Der Versuch gelang gründlich, ich verfehlte die schmale Stufe, die sich am Kopf einer jeden Schwimmbahn befindet und trat ins Leere, worauf ich, statt mich aus dem Wasser zu katapultieren, wie eine bleierne Ente unterging. Nachdem diese erste Hürde dann doch noch erfolgreich genommen war, ging es einige Meter zu Fuß in die Wechselzone.

Um die Konkurrenz in Sicherheit zu wiegen, trat ich nicht wie gefühlt 99% aller anderen Athleten im schicken TriaEinteiler an, in dem man schwimmt, radelt und läuft und sich somit Zeit beim wechseln erspart, sondern trug einen Tankini zu meiner Triahose, den ich natürlich ausziehen und das Rad Shirt dann wiederum anziehen musste. Aber da ich das am Abend zuvor noch geübt hatte, allerdings nur im Trockenen, saßen zumindest die Handgriffe und ich verlor kaum Zeit und war schnell mit dem Rad in der Hand auf dem Weg zum Ausgang der Wechselzone.

Bis zu einem definierten Punkt muss das Rad geschoben werden, dann checken die Helfer im Vorbeifliegen ob der Helm geschlossen ist und dann darf man aufsteigen und in die Pedale treten. Da ich in der ersten Gruppe fuhr, war noch wenig los auf der Radstrecke und ich konnte in Ruhe mein Tempo finden und auch gut fahren. Hin und Wieder überholte ich jemanden, selber überholt wurde ich nur gegen Ende, als immer mehr Fahrer auf der Radstrecke waren und darunter eben auch einige deutlich schnellere.

Probleme bekam ich aber schon in der 2. Runde, da mir nicht klar war wo die Runde so richtig begann. Da niemand da war der Runden zählte, musste das jeder Athlet selber machen, aber ich hatte schon bevor ich anfangen konnte den Faden verloren. In der 4. Runde überholte mich eine Fahrerin aus meinem Startblock mit dem Kommentar (an ihren Trainer), dass sie noch eine Runde zu fahren hätte. Daraus schloss ich, dass ich also noch 2 Fahren muss, da sie mich ja bisher nicht überholt hatte. Ich war mir trotzdem unsicher und nach meiner 6. Runde bremste ich am Streckenposten und fragte ob es passen kann, dass ich fertig bin. Er bejahte meine Frage, aber ich fuhr immer noch unsicher in Richtung Wechselzone.

Auch hier ist klar definiert bis wohin gefahren werden darf und wann geschoben werden muss. Also absteigen und in die Wechselzone schieben. Vom Eingang sehe ich schon, dass ich wohl wirklich korrekt meine 6 Runden gefahren bin, es stehen entsprechend viele Räder meiner Startgruppe in der Wechselzone, und so wechsle ich geschwind meine Radschuhe gegen Laufschuhe und mache mich auf die Laufstrecke.

Zu spät bemerke ich, dass ich meinen Sonnenbrille noch auf der Nase habe, zum Laufen ist diese leider ungeeignet, da ich so stark schwitze und die Gläser dann schnell beschlagen. Aber ich kann sie nirgends ablegen und so verstaue ich sie in meinem Rad Trikot. Es gibt sicher schlimmeres, aber so eine wackelnde Brille im T-Shirt kann ganz schön nerven.

Die Laufstrecke ist eine Wendepunktstrecke die im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein führt. Ein schmaler SingleTrail schlängelt sich durch die Bäume und jederzeit ist mit Gegenverkehr zu rechnen. Nach der rasanten Radfahrt fühlt sich meine Lauferei eher wieder Schleichen an und ich quäle mich durch den nun doch immer wärmer werdenden Tag. Es sind mittlerweile 28°C im Schatten und die Wasserstation, die 4x angelaufen wird, kommt mir sehr gelegen. Ich sehe zwar aus, als wenn ich grad aus dem Wasser komme, aber es kühlt und mobilisiert auch die letzten Meter noch durchzuhalten.

Nach 1h 23min 05sec  bin ich im Ziel. Deutlich unter der mir selbst gesetzten Zielzeit von 1:30h.

Im Ziel gibt es Getränke und kleine Stärkungen, außerhalb ein leckeres Kuchenbuffet, welches ich natürlich ordentlich teste. Um die noch aktiven Athleten nicht zu stören, können die Räder erst ausgecheckt werden, nachdem die letzten Athleten das letzte mal in der Wechselzone waren. Und so schaue ich noch eine Weile den anderen Athleten zu bevor ich dann irgendwann doch erschöpft mein Rad hole und mich auf den Heimweg mache.

  • Schwimmen (500m) – 12:35 min
  • W1 – 2:44 min
  • Rennrad (20 km) – 38:20 min
  • W2 – 0:54 min
  • Laufen (5 km) – 28:32 min

 

 

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Von Janni